Pantanal von obenAm Ende unserer Nordpantanal-Tour wartete noch ein “Highlight” auf uns - gut eine Stunde “Pantanal aus der Vogelperspektive”. Einen kleinen Vorgeschmack hatten wir ja schon auf unserem Kurzflug zur Fazenda Carandá bekommen, dieser Flug über die einmalige Naturlandschaft führte uns bis zum “Jaguarfluss” Rio Cuiabá.Guter Ausgangspunkt für den Flug ist die Pousada Piuval, die nur circa eine halbe Stunde Fahrt vom “Aeropuerto Poconé” = kleine Start- und Landepiste entfernt ist.
Gold, Rinderzucht & TourismusDie heute sehr beschaulich wirkende Kleinstadt Poconé (31.000 Einwohner), die schon 1781 gegründet wurde, war in vergangenen Tagen ein bedeutender Auktionsplatz für die Viehwirtschaft. Noch heute finden sonntags Viehversteigerungen statt.Turbulenter soll es hier Ende der 1980er bis Mitte der 1990er Jahre zugegangen sein, als viele Goldgräber in die Stadt kamen. Heute erinnert daran eine immer noch aktive, riesige Goldmine außerhalb der Stadt. Poconé wird auch das “Tor zum Pantanal” genannt, weil mehr und mehr der Tourismus als Standbein neben der Landwirtschaft Bedeutung gewinnt.Das Zentrum bildet der Platz vor der Hauptkirche Praca Matriz und in den Straßen mit landestypischen, teils nett hergerichteten Häusern findet man als Tourist Läden und Tankstellen, um sich noch einmal mit dem Nötigsten einzudecken, bevor man das Abenteuer Transpantaneira beginnt.
Poconé
Rundflug
Vogelperspektive ...Wir sind pünktlich um 8:00 Uhr an der Flugpiste, aber kein Pilot da!Es ist heiß heute (bis 40°C steigt das Thermometer) und wir warten zusammen mit einem anderen “Passagier”, der uns Mate-Tee anbietet (Einheimischer, ist für alle Fälle gerüstet!), unter einem schattigen Baum, bis der Pilot eintrudelt! 50 Minuten später heben wir dann in der kleinen Cessna (3 Passagiere) ab, um das Pantanal von oben zu bestaunen.Von Poconé führt unsere Flugroute in den Süden bis zu den “Jaguarflüssen” um den Rio Cuiabá. Erst von hier oben werden uns die riesigen Dimensionen und die Vielfalt dieser Naturlandschaft bewusst. Neben endlosen Waldflächen, die von Tümpeln und Flüssen durchzogen sind oder savannenartigen Gebietenmit Waldinseln, wird aber auch das Ausmaß des menschlichen Eingriffs in diese Ökosysteme sichtbar. Menschlicher Eingriff in die NaturEndlose, für die Viehzucht gerodete Flächenfressen sich immer weiter in die ursprüngliche Vegetation und hinterlassen besonders jetzt in der späten Trockenzeit ein staubiges, trostloses Bild.In der Regenzeit sind weite Teile dieser Flächen überschwemmt. Außerhalb des nicht allzu großen Schutzgebietes, ist alles in privater Hand. Ein deutscher Biologieprofessor, den wir im Flieger nach Cuiaba getroffen hatten, forscht in einem Projekt, das zum Ziel hat, wenigstens Korridore für die Tiere zwischen ihren Lebensräumen zu erhalten oder wieder schaffen.Beim Überflug der einen oder anderen Lodge, die wir besucht haben, bekommen wir einen interessanten Überblick “wo wir da überhaupt Boot gefahren oder gewandert sind”. Nach einem letzten Blick auf das tiefe Loch der Goldminelanden wir nach 70 Minuten sanft auf der Piste in Poconè - unser PIlot - der gleiche, der uns nach Carandá flog, ist eine sehr erfahrener Flieger!