Auf Nebenstraßen nach Salvador
Am
Wahlsonntag
war
die
Bevölkerung
schon
früh
auf
den
Beinen.
Als
wir
um
7:00
Uhr
vor
dem
Frühstück
mit
Foto
durch
die
Gassen
Cachoeiras
streiften,
kamen
uns
schon
die
ersten
entgegen.
Manche
wohl
auch
auf
dem
Weg
zur
Kirche.
Der
Gottesdienst findet, je nach Gruppierung, auch in schmucklosen
Sälen
statt.
Wir
nahmen
die
“Landstraße”
Richtung
Salvador
durch
die
hügelige
grüne
Landschaft
mit
Weiden,
Frucht-
und
Zuckerrohranbau.
Immer
wieder
sahen
wir
in
den
Dörfern
Leute
vor
Wahllokalen
Schlange
stehen!
Manch
einer
wird
mit
“Barem”
zum Wahlgang animiert!
Wir
drehten
in
Santo
Amaro,
der
größten
Stadt
des
Recôncavo,
eine
Runde,
hielten
uns
aber
nicht
groß
auf
-
wir
wollten
weiter
nach
Praia do Forte
- unserer letzten
Station
in Bahia.
Recôncavo - Salvadors fruchtbares Hinterland
Unsere Tipps
•
Die schönste Kolonialarchitektur gibt es in Cachoeira zu sehen
•
Im Nachmittagslicht zu Fuß über die Brücke Dom Pedro II - tolle Sicht auf
die Zwillingsstädtchen und den Rio Paraguaçu
•
São Felix: das Centro Cultural Dannemann mit Zigarrenproduktion
besuchen, über der Brücke gleich links an der Fluss-Promenade
•
Samstags ist Markt in Cachoeira - unbedingt ansehen
•
Wer sich für Candomblé-Religion interessiert - in Cachoeira gibt es über
50 Kulthäuser
Entweder
als
Ausflug
von
Salvador
da
Bahia
oder
am
Anfang
oder
Ende
einer
Rundreise
-
so
haben
wir
es
gemacht,
kann
man
das
fruchtbare
Hinterland
um
die
“Baia
de
Todos
os
Santos”
besuchen.
Ca.
60
km
von
Salvador
entfernt,
beginnt
die
leicht
hügelige
Landschaft
mit
drei
sehenswerten
Kolonialstädtchen
-
Santo
Amaro und den malerisch gelegenen Zwillingsstädtchen
Cachoeira
und
São Félix
.
In
den
durch
Zuckerrohranbau,
Tabak,
Baumwolle,
später
auch
durch
Diamanten-Export
aus
der
Chapada
Diamantina
sowie
der
günstigen
Lage
reich
gewordenen
Städtchen,
gibt
es
noch
tolle
Kolonialarchitektur
zu
sehen
-
allerdings
in
unterschiedlich
gutem
Zustand.
Eine
Besonderheit
ist
auch
die
Ponte
Dom
Pedro
II
,
über
den
Rio
Paraguaçu,
die
beide
verbindet
-
ursprünglich
für
den
Nil
gebaut,
wird
sie
heute
noch
einspurig
für
Pkw- und Eisenbahnverkehr genutzt - Fußgänger dürfen auch rüber!
x
Cachoeira
São Félix
Pousada do Convento do Carmo
unserer
Hotel
im
alten
Karmeliterkloster
lag
ein
paar
Schritte
von
der
Praça
Aclamaçao.
Wir
bekamen
ohne
Reservierung
das
von
uns
anvisierte
Superior-Zimmer
.
Hatten
wir
doch
gelesen,
dass
die
Räume
im
Parterre
eher
“klösterlich”
wären.
Unser
Zimmer
war
groß
und in Ordnung - sogar mit Blick auf den Pool.
Aber
irgendwie
machte
einiges
den
Eindruck
eines
“Staatsbetriebes”,
vielleicht
lag
es
daran,
dass
kaum
ein
Gast
zu
sehen
war!
Eine
Alternative
gibt
es
direkt
gegenüber
-
Apart
Hotel
Aclamaçao
-
sicherlich weniger
geschichtsträchtig!
Wahlkampf
Obwohl
eine
Woche
vor
dem
Wahltermin
-
dem
morgigen
Sonntag
-
kein
Wahlkampf
mehr
erlaubt
war,
fuhr
am
Samstagnachmittag
ein
Autokorso
durch
die
Stadt!
Die
Bürgermeisterkandidaten
-
im
Schlepptau
ihre
“Entourage”
-
verstopften
mit
ihren
Autos
die
Straßen.
Es
herrschte
Volksfeststimmung,
viele
Leute
kamen
zum
Schauen
aus
ihren
Häusern
und
Geschäften
bzw.
hatten
aus
ihren
Fenstern
“Logenblick”
auf
das
Spektakel!
Und für uns gab es tolle Fotomotive!
Markt
Das
Ganze
wurde
noch
dadurch
“getoppt”,
dass
der
Korso
sich
zwischen
den
“Resten”
des
samstäglichen
Marktes
durchdrängte - Chaos pur!
Leider
kamen
wir
etwas
spät
von
unserem
Ausflug
nach
São
Félix
zurück,
sodass
uns
nur
noch
die
“Aufräumarbeiten”
des
Marktes übrig blieben - schade! Aber alles geht halt nicht!
Ein
lustiges
Erlebnis
hatten
wir
dennoch
-
ein
ältere
Dame
kaufte
das
letzte
übrig
gebliebene
Huhn
bei
einem
Händler,
hielt
uns
lachend
den
Vogel
hin
und
flüsterte
“
für
Candomblé”
!
Cachaoreira
ist
nämlich
ein
bedeutendes
Zentrum
für
die
Candomblé-Religion.
Über
50
Kulthäuser
soll
es
hier
geben.
Und
im
Gegensatz
zu
den
“Show”-Zeremonien
in
Salvador,
sind
hier
selten
Fremde
geduldet.
Laut
Reiseführer
soll
man
sich
in
der
Tourist
Info
danach
erkundigen
können.
Wir
haben
es
nicht
ausprobiert - klingt alles etwas “strange”!
Ein
schöner
Spaziergang
führt
über
die
alte,
aus
Holz
und
Stahl
konstruierte
Dom
Pedro
II-Brücke
nach
São
Félix.
Die
Stadt
ist
kleiner
als
Cachoeira,
hat
weniger
imposante
Kolonialgebäude,
aber
eine
deutsch/brasilianische
Vergangenheit.
Der
Bremer
Zigarrenhersteller
Gerhard
Dannemann
war
1889
erster
Bürgermeister
und
machte
die
Zigarren
seines
Hauses
zu
einem
der
wichtigsten Exportgüter Brasiliens.
Centro DANNEMANN
Heute
ist
in
der
ersten
Zigarrenmanufaktur
von
1873,
direkt
am
Ufer
des
Flusses,
das
Centro
Cultural
Dannemann
untergebracht.
Im
hinteren
Teil
kann
man
immer
noch
den
Baianas
in
traditionellen
Kleidung
bei
der
Herstellung
der
“Longfiller”
zuschauen.
Auf
der
Suche
nach
Dannemann
machten
wir
“automatisch”
einen
Stadtrundgang,
denn
wir
(ich)
hatten
den
Reiseführer
nicht
so
genau
gelesen!
Fast
wären
wir
wieder
umgedreht,
als
wir
das
Kulturzentrum
im
vorderen
Teil
betraten
-
ein
Schild
mit
Hinweis
auf
die
Manufaktur
gab
es
nicht.
“Unsere
Verwirrung”
gaben
wir
gleich
an
die
sehr
nette Marketing-Assistentin weiter, die uns anschließend durch die
Manufaktur
führte. Auch für Nichtraucher geeignet!
Auf
dem
Rückweg
nach
Salvador
verließen
wir
nach
Überquerung
des
Rio
Paraguaçu
die
RN
101,
um
uns
die
laut Reiseführer schönen alten
Kolonialstädtchen
im Recôncavo anzuschauen.
Cachoeira
liegt
nicht
weit
von
der
Schnellstraße
am
Ufer
des
Rio
Paraguaçu,
direkt
gegenüber
und
durch
die
alte
Brücke
Dom Petro II verbunden, ihre Zwillingsstadt
São Félix.
Beide
zeugen
von
der
reichen
Vergangenheit,
wobei
Cachoeira
die
schönste
und
interessanteste
ist.
Wir
staunten
nicht
schlecht,
als
wir
schon
bei
der
Suche
nach
unserer
Pousada
viel
alte
“Bausubstanz”
in
“seeehr”
unterschiedlichem Zustand zu sehen bekamen!
Für alle, die beim Besuch einer
Tabakfabrik “Bauchschmerzen”
haben:
Der
Tabakanbau
hat
diese
Region
seit
über
hundert
Jahren
geprägt
und
ihr
auch
zu
einem
gewissen
Wohlstand
verholfen;
nicht
nur
den
Zigarrenherstellern!
Viele
Menschen
finden
Arbeit
auf
den
Plantagen
und
in
der
Manufaktur
-
hier
sind
insbesondere
Frauen
als
geschickte
Arbeitskräfte
sehr gefragt. Diese “Industrie” prägt diesen Landstrich und gehört einfach dazu.
So wird´s gemacht:
Führung - Verkauf - Adopt a tree - Tobacco Tour - oder alles virtuell!
Dannemann
betreibt
eine
sehr
schön
gestaltete
Website,
die
neben
dem
Thema
Tabak,
viele Informationen über die
Gegend
und
Kultur
enthält!
Charuteiras -
flinke
Hände
und
viel
Erfahrung
gehören
dazu,
um
erstklassige Zigarren herzustellen
Santo Amaro
Alles über Zigarren - vom Samen bis zum “Longfiller”- Führung im Centro Dannemann
Auf
dem
informativen
Rundgang
führte
uns
Frau
Egli
durch
die
verschiedenen
Stationen,
die
zur
Herstellung
einer
guten
Zigarre
nötig
sind.
Das
beginnt
beim
Samen,
über
die
Auswahl
der
richtigen
Tabakblätter
und
endet
mit
der
kunstfertigen
Rollung
sowie
der
viel
Geschick
und
Erfahrung
erfordernden
Schließung
der
Zigarre
mit
dem
Zigarrenring
.
Wer
noch
tiefer
in
die
Materie
einsteigen
will,
kann
auch
eine
Tagestour
zu
den
Tabakplantagen
im
Umland
unternehmen
-
das
Rollen
einer
eigenen
Zigarre
mit
inbegriffen
(ob
die
jemals
geraucht wird, steht hier weniger zur Debatte!). Spätestens dann, weiß man die Kunstfertigkeit der “
Charuteiras”
zu schätzen!
Ach ja, Zigarren kaufen kann man natürlich auch!
Adopt a Tree - Wiederaufforstung in der Mata Fina
Der
Tabakanbau,
der
in
der
Mata
Fina
Tabak
von
hoher
Qualität
erzeugt,
trug
natürlich
auch
zur
Abholzung
der
großen
Küstenregenwald-Gebiete
(Mata
Atlântica)
bei.
Seit
2001
betreibt
Dannemann
-
als
eine
Art
Wiedergutmachung
(und
Imagegewinn)
-
das
Wiederaufforstungs-Projekt
“Adopt
a
Tree”
.
Jeder
Besucher
der
Manufaktur
ist
eingeladen,
die
Baum-Patenschaft
für
einen
neuen
Setzling des Projektes zu übernehmen.
Eine gute Sache, finden wir!
Und
das
mit
der
Patenschaft
funktioniert
auch:
vor
ein
paar
Wochen
erhielten
wir
Zertifikate
und
Fotos
unserer
unterschiedlichen
“Patenbäume”
-
natürlich
kostenlos!
Jedes
Projekt
ist
begrüßenswert,
das
zur
Rettung
einer
einmaligen,
fast
schon
verlorenen
Flora
und
Fauna, beiträgt.
Unsere Tipps
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Hotels/Lodges
Pousada do Convento do Carmo
Praça da Aclamaçao -Cachoeira - Bahia- Brasil
Das zur Pousada umgebaute Kloster war trotz Wahlwochenede fast leer, wir
bezogen ein großes Superior-Zimmer im 1. OG, die Freundlichkeit des Personals
war sehr unterschiedlich, Frühstücksbuffet ok, Restaurant haben wir nicht
ausprobiert
X
Aclamaçao Apart Hotel
Praça da Aclamaçao - Centro -Cachoeira - Bahia- Brasil
Das schräg gegenüberliegende moderne Hotel machte von außen keinen
schlechten Eindruck, die Zimmer haben wir nicht gesehen.
Über das Restaurant können wir nur sagen - man wird satt!
Restaurants/Essen
Pousada do Convento do Carmo - Restaurant
Praça da Aclamaçao -Cachoeira - Bahia- Brasil
Das zur Pousada gehörende Restaurant haben wir nicht ausprobiert, weil kein
Mensch da war (wie alt sind die verwendeten Lebensmittel?) und nach dem
Frühstück glauben wir auch, nichts verpasst zu haben - aber vielleicht täuschen
wir uns ja!
X
Restaurante Aclamaçao
Praça da Aclamaçao - Centro -Cachoeira - Bahia- Brasil
Das zum schräg gegenüberliegenden Hotel gehörende Restaurant haben
wir mangels echter Alternativen ausgewählt (wir waren zu früh dran) - man
kann draußen auf dem Bürgersteig sitzen - über das Restaurant können
wir nur sagen - man wird satt! Später war auch in den kleinen Lokalen
nebenan einiges los - ob die besser sind?
Einkaufen
Dannemann
Centro Cultural Dannemann - São Félix - Bahia- Brasil
direkt an der Promenade des Rio Paraguaú, vorne Kulturzentrum, hinten kann
man zuschauen, wie Zigarren hergestellt werden und sie auch gleich kaufen;
jeder Besucher kann Pate für einen Baum des Wiederaufforstungsprojektes von
Dannemann werden
X
Markt in Cachoeira
Samstags findet ein absolut sehenswerter Markt im Stadtzentrum statt
wir kamen leider ein wenig zu spät!
Hier werden auch die Hühner fürs Candomblé-Ritual eingekauft :)!
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