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Fazenda Carandá
Abseits der Transpantaneira Da    Fazenda    Carandá    weit    abseits    der    Transpantaneira    liegt,    zogen    wir    den    Transfer    per Kleinflugzeug   von   Poconé   aus   der   zeitraubenden   und   strapaziösen   Anfahrt   (54   km)   mit   dem   VW Bus   vor.   Gleichzeitig   bekamen   wir   schon   einmal   einen   kleinen   Vorgeschmack   auf   den   am   Ende   der Reise geplanten Pantanal-Rundflug . Tatsächlich   brachten   wir   unser   gesamtes   Gepäck   in   der   kleinen   Cessna   unter   (100   kg   erlaubt)   und landeten   nach   15   Minuten   “Pantanal   aus   der   Vogelperspektive”    auf   der   Piste   der   Fazenda, gleich begrüßt von einer einer Gruppe der wundervollen Hyazinth-Aras! Carandá   war   sicherlich   die   einfachste   Lodge    unserer   Tour,   aber   uns   gefiel   die   Ursprünglichkeit, Authentizität und unglaubliche Artenvielfalt  sehr!
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Wie man sich eine Fazenda so vorstellt ... Seit   2002   empfangen   Yara   und   Duto   auf   ihrer   seit   1910   in   Familienbesitz   befindlichen   Rinderfarm   auch Gäste.    Wer   neben   der   grandiosen   Natur   auch   ein   wenig   vom   Alltag   der   Pantaneiros   mitbekommen möchte, ist hier richtig!  Weit ab vom üblichen Pantanal-Tourismus! Wie   auf   einer   Insel,   was   sie   quasi   ein   Großteil   des   Jahres   ist,   liegen   die   alten   Gebäude    der   Fazenda. Rinderzucht   spielt   zwar   keine   große   Rolle   mehr,   Iara   züchtet   noch   Pantanal-Pferde,   trotzdem   bekommt man   viel   Farmleben   mit   und   fühlt   sich   ein   gutes   Stück   in   alte   Zeiten    zurückversetzt. Alles   wirkt   noch   sehr ursprünglich   und   authentisch .   Eine   Handvoll   Leute   halten   alles   am   Laufen.   Gibt   es   mehr Arbeit,   kommt Hilfe aus Poconé. Einige   Jahre   war   die   Fazenda   auch   Heimat   eines   bekannten   schwedischen   Dokumentarfilmers,   Arne Sucksdorff  - seine Asche wurde hier verstreut, ein Wanderweg ist nach ihm benannt.
Lodge
Aktivitäten
Die Artenvielfalt auf Carandá war überwältigend - obwohl   das   Land   schon   sehr   trocken   und   der   Peak   der   Zugvögel überschritten war. Mit   etwas   Glück   kann   man   hier   sogar   Jaguare   zu   sehen   bekommen. Wir   fanden   mehrfach   Spuren   -   sogar   von   Mutter   +   Kind.   Ein   Gast,   den wir später trafen, bestätigte uns eine Sichtung eine Woche zuvor.
Wildlife
Carandá der   Name   leitet   sich   von   einer   hier   sehr   häufig   vorkommenden   Palmenart   ab   -   das   ist   5.500   Hektar wunderbare     Naturlandschaft      -     sehr     weitläufig     und     abwechslungsreich.     Ein     Eldorado     für Vogelliebhaber,    aber    auch    Heimat    vieler    Säugetiere    und    Reptilien.    Die    Tiere    lassen    hier    den Menschen    sehr    nahe    herankommen,    besonders    wenn    man    auf    einem    Pferd    oder    im    Boot    sitzt. Pantanal at its best!! Unterkunft - Essen Wir   wohnten   in   einem   der   7   sehr   einfachen   Zimmer,    die   in   einem   Seitentrakt   unterbracht   sind. Großen Komfort sollte man hier nicht erwarten - keine Seife, kein Kleiderhaken, aber Aircondition. Auch   das   Essen,   das   in   einem   offen   Pavillon   eingenommen   wird,   war   rustikal   einfach    -   authentisch eben!    Reis,    Bohnen,    Piranhasuppe,    Maniok    ...        In    die    offene    Küche    verflogen    sich    auch    mal Kardinalvögel - die “Spatzen” des Pantanal! Trotz der einfachen Gegebenheiten - wir fanden es klasse hier!  
Auf dem Fluss ... Iara   brachte   uns   zweimal   mit   dem   Pick-up   zum   nahe   gelegenen   Fluss.   Selbst   sie   war   erstaunt, wie   niedrig    der   Wasserstand   2011   war.   An   so   wenig   Wasser   konnte   sie   sich   nicht   erinnern,   seit sie hier lebt. Umberto   “stakte”   uns   dann   lautlos   durch   das   niedrige   Flussbett.   Und   an   manchen   Stellen   hieß   es sogar aussteigen, ziehen und schieben (allerdings nur unsere Guides, wir durften sitzen bleiben!) Tierbeobachtung   exzellent!   An   manchen   Stellen   blickten   uns   hunderte   Kaiman-Augen   entgegen, so    eng    drängten    sich    die    Tiere    in    den    Tümpeln!   Am    Ufer    unzählige    Vogelarten    -    u.a.    fast    alle Kingfisher-Arten,   die   im   Pantanal   vorkommen,   Sumpfhirsche,   Nasenbären,   Pecaris,   Common   Potoo, Brüllaffen,   Leguane,   Wasserschweine,   Marmocett-Äffchen,   Flussotter   -   große   und   kleine   ....   und   im Sand: Jaguarspuren !
Reiten auch für Anfänger ... Die   braven   Pantanalpferde   sind   so   gut   ausgebildet,   dass   es   selbst   “Nicht-Reitern”   wie   uns   Spaß machte,   die   Fazenda   so   zu   erkunden.   Wir   fühlten   uns   fast   wie   die   richtigen   “Peões“   (Cowboys des   Pantanal)!   Wieder   eine   andere   Perspektive   und   gehört   einfach   zu   einem   Pantanalbesuch dazu!
Es   ist   unglaublich,   was   wir   alles   in   einem   kleinen   Radius   um   die   Lodge    herum   entdecken konnten - geschweige denn unterwegs zu Fuß, zu Pferd, im Boot! Der   nette   und   sehr   kundige   Umberto   -   natürlich   nur   Portugiesisch   sprechend   -   begleitete   uns zusammen    mit    Sidnea    auf    den    Touren.    Immer    wieder    faszinierend:    der    7.    Sinn    der Einheimischen für die Natur! Mit   dem    Pick-up   der   Fazenda   ging   es   -   teils   begleitet   vom   ganzen   “Tross”   (einmal   kam   zum Abholen    sogar    der    Elektriker,    der    die    Stromleitung    reparieren sollte,   mit)   -   zum Fluss,   zu   Lagunen,   Waldinseln,   zum   Damm    -   Startpunkt   von Wanderungen   oder   Bootsfahrten.   Oder   es   ging   direkt   von   der Fazenda   mit dem Pferd auf Erkundungstour.
Offen oder geschlossen? Zwischenzeitlich    haben    wir    von    Guenter    Stysch    erfahren,    dass    Carandá    2013    vorübergehend    geschlossen    war.    Zukunft ungewiss! Leider   scheinen   die   Kinder   von   Iara   und   Duto      kein   Interesse   an   der   Lodge   zu   haben   und   nach   einer   schweren   Erkrankung   von   Duto,   fällt es   den   beiden   schon   etwas   älteren   Besitzern   immer   schwerer,   das   Ganze   zu   stemmen.   Es   bleibt   zu   hoffen,   dass   die   Familie   eine Möglichkeit   finden   wird,   dieses   wunderbare   Stück   Natur   weiter   Besuchern   zugänglich   zu   machen   -   und   nicht   an   einen   Rinderzüchter verkauft. “Die Wächter und Liebhaber des Pantanals”  ... so wurde die Familie genannt! Iara   erzählte   uns,   dass   ein   Nachbar   sie   zum   Verkauf   drängen   wollte,   als   Duto   schwer   erkrankt   war   und   war   sicher,   dass   im   Falle   eines Verkaufs, der verbliebene Wald - Refugium vieler Tiere - gerodet werden würde, um Platz für die Rinder zu schaffen.
Pantanal-Preise 2011 1 ha = 800 Real oder 1 Kuh
Durch Galeriewald, Waldinseln, vorbei an Lagunen ... Auch zu Fuß lässt sich einiges entdecken, Tapire aus nächster Nähe ist schon ein besonderes Erlebnis! Beim    Frühspaziergang    rund    um    die    Fazenda    waren    es    hauptsächlich    Vögel,    an    den    Lagunen    kamen    wir    den Kaimanen   ganz   nah   und   im   Wald   wuselten   Gürteltiere   oder   Agoutis   durch   das   Laub   und   Brüllaffen   turnten   durch   die Bäume. Ein schöner Weg ist sogar benannt - Trilha Sucksdorff,  im Andenken an den hier lebenden Dokumentarfilmer. Tipp:   Zum   Schutz   vor   Zecken   Hosenbeine   in   die   Strümpfe   und   Hose,   Schuhe   und   Ärmel   gut   mit   Nobite   für   Kleidung einsprühen. Sie lauern nicht nur im Gras, sondern auch auf Ästen, wo die Rinder sie abstreifen.
Augen und Geräusche ... You never know! Mit dem Pick-up  und Schweinwerfer geht es im Dunkeln auf Nachtpirsch! Man weiß nie, was einem erwartet. Neben   den   Tieren,   die   auch   tagsüber   zu   sehen   sind,   wie   Wasserschweine,   Pecaris,   Sumpfhirsche   oder   Kaimane,   ist es   die   Gelegenheit,   den   Nachtaktiven   auf   die   Spur   zu   kommen!   Fast   immer   sieht   man   den   Crab-eating   Fox   durch das   Gras   schleichen   und   mit   etwas   Glück   kann   man   auch   den   Großen   und   den   Kleinen   Ameisenbär      entdecken. Wir hatten es hier leider nicht! Außerdem eine gute Gelegenheit, Eulen zu Gesicht zu bekommen. Einige   Anzeichen   (Pferde   unruhig,   Spuren   im   Sand   etc.)   sprachen   dafür,   dass   der   Jaguar,   der   in   der   Vorwoche gesichtet   wurde,   sich   wieder   in   der   Nähe   herumtrieb. Aber   das   Augenpaar,   das   Umberto   bei   der   Nachtfahrt   entdeckte, gehörte einem Fuchs!
Tapir   Kardinal    Hyazinth Ara    Burrowing   Owl   Buff-necked-Ibis    Brillenkaiman   Blue-fronted-Parrot    Piranha   Jabiru   Marmorreiher   Chestnut   Eared Aracari   Agouti   Amazon   Kingfisher   Black-collared   Hawk   Whistling   Heron   Waldstorch Rhea   Gürteltier   Riesentukan   Riesenotter    Forest   Kingfisher   Wasserschwein      Brüllaffe   Sumpfhirsch     Banded   Kingfisher   Grüner   Leguan   Common   Potoo   Pekari   Laubfrosch   Great   horned   Owl   Wood   Rail      Silvery Marmoset Pygmy Owl  Ringed Kingfisher Nasenbär Crab eating fox  Kapuzineraffe Scythebill und vieles mehr ...
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