Mariana & Santuário do Caraça
Noch mehr Barock & Mähnenwolf
Mariana
,
in
direkter
Nachbarschaft
zu
dem
12
km
entfernten
Ouro
Preto
gelegen,
ist
die
älteste
Kolonialstadt
in
Minas
Gerais.
Alles
ist
hier
ein
wenig
beschaulicher
als
in
Ouro
Preto,
obwohl
die
Stadt
auch
schöne
Kolonialarchitektur
zu
bieten
hat.
Nach
wie
vor
wird
hier
Bergbau
betrieben
und auf uns machte Mariana einen wohlhabenden Eindruck.
Der
Grund
für
uns
die
Santuário
do
Caraça,
ein
historisches
Lazaristenkloster
inmitten
eines
wunderschönen
Hochtals,
zu
besuchen,
war
die
Chance,
dort
einem
Mähnenwolf
zu
begegnen.
Leider
hatten
wir
damit
kein
Glück,
aber
das
interessante
Kloster
und
der
tolle
Naturpark
auf
1.300 m Höhe mit schönen Wanderwegen waren die Anreise trotzdem wert.
Mariana
Sonderfahrt zum Jazz-Festival
In
Ouro
Preto
hatten
wir
morgens
zufällig
beobachtet,
wie
der
Touristenzug
zwischen
beiden
Orten
aus
dem
Bahnhof
von
Ouro
Preto
fuhr.
Da
wir
auf
dem
Weg
zur
Santuário
do
Caraça
sowieso
einen
Abstecher
ins
historische
Mariana
machen
wollten,
fuhren
wir
dort
zuerst
zu
dem
neu
renovierten
Bahnhof,
um
die
Ankunft
des
Zuges
mitzuerleben.
Allerdings
sah
er
weniger
“historisch”
aus als erwartet - er wurde von einer relativ modernen Lok gezogen!
Wie
wir
dort
erfuhren,
war
es
eine
Sonderfahrt
anlässlich
eines
Jazz-Festivals
in
Ouro
Preto
und
tatsächlich
stieg
auch
eine
Jazz-Band
aus
dem
Zug,
die
die
Gäste
auch
auf
dem
Bahnsteig
mit
Musik unterhielt. Normalerweise fährt der Zug nur an den Wochenenden.
Altstadt und Zwillingskirche
In
Mariana
gestaltet
sich
die
Besichtigungstour
durch
die
netten
Altstadtgassen
weniger
anstrengend
als
in
Ouro
Preto;
der
historische
Kern
ist
nicht
so
hügelig!
Viele
nette
Geschäfte
finden
sich
in
den
alten
Kolonialbauten
und
insgesamt
scheinen
der
Tourismus
und
der
immer
noch
florierende Bergau der Stadt zu
Wohlstand
zu verhelfen.
Das
wichtigste
Kirchenmonument
der
Stadt
ist
die
Catedral
Basilicá
de
Se
mit
12
goldenen
Altären
und
einer
deutschen
Arp-Schnitger-Orgel,
ausgestattet mit
1.039 Pfeifen,
aus dem Jahre 1701.
Praça Minas Gerais
Erst
wenn
man
zu
dem
beeindruckenden
Ensemble
der
Zwillingskirchen
Igreja
N.S.
do
Carmo
(mit
runden
Türme)
und
Igreja
São
Francisco
de
Assis
, u.a. mit Werken von Aleijadinho, möchte, geht es wieder
bergauf.
An
diesem
Platz
befindet
sich
auch
die
Casa
de
Camera
e
Cadeia
aus
dem Jahre 1782. Sie gilt als ein Meisterwerk der Profanarchitektur.
Ist
man
schon
halb
auf
dem
Berg,
sollte
man
sich
den
Ausblick
ein
Stück
weiter
oben
von
der
Basilica
de
São
Pedro
dos
Clerigos
über
die
Stadt
nicht entgehen lassen.
Santuário do
Caraça
Anfahrt von Ouro Preto
Nach
unserem
Abstecher
nach
Mariana
folgten
wir
der
MG-129
durch
die
schöne
Berglandschaft
von
Minas
Gerais.
In
die
üppige
Vegetation
dieser
Übergangszone
von
Mata
Atlántica
und
Cerrado
(brasilianische
Savanne)
fressen
sich
allerdings
immer
wieder
riesige
Flächen
für
den
Eisenerzabbau. Das neue “Gold” von Minas Gerais!
Mit
dem
schönen
Wetter
war
es
leider
vorbei,
als
wir
nach
knapp
80
km
nahe
der
Ortschaft
Santa
Barbara
auf
die
15
km
lange
Stichstraße
in
das
abgelegene
Hochtal
zum
Kloster
abbogen.
Wir
waren sehr überrascht, wie schön es gelegen ist.
Historische Klosteranlage & Naturattraktion
Das
Kloster
wurde
1774
gegründet,
1820
um
eine
Internatsschule
erweitert
und
später
entstand
hier
Brasiliens
erste
neugotische
Kirche.
Es
liegt
inmitten
des
110
km
2
großen,
gleichnamigen
Parque
Natural
do
Caraça,
der
immer
noch
in
Besitz
des
katholischen
Lazaristen-Ordens
ist.
Heute
präsentiert
sich
die
historische
Anlage
als
ein
Ort
der
Historie,
Kultur,
Besinnung
und
Erholung.
Allein
schon
der
Naturpark,
den
man
auf
schönen
Wanderwegen
auf
eigene
Faust
erkunden
kann,
ist
ein
Aufenthalt
hier
wert.
Die
Gäste
werden
in
einem
umgebauten
Teil
des
Klosters
in
einfachen,
aber
renovierten
Zimmern
untergebracht.
Wir
hatten
nicht
so
viel
Komfort
erwartet!
Nur
nachts
wurde es etwas kühl auf 1.300 m!
Einfache,
schmackhafte
Verpflegung
gibt
es
im
urigen
Refektorium
des
Klosters,
wo
noch
auf
Feuer gekocht und an rustikalen Tischen gegessen wird -
klösterlich spartanisch
!
Der
Hauptanziehungspunkt
für
Touristen
aus
aller
Welt
sind
aber
die
Mähnenwölfe,
die
regelmäßig
zum
Portal
der
Kirche
kommen
und
sich
dort
das
extra
für
sie
jeden
Abend
ausgelegte
Fleisch schnappen!
Deshalb hatten auch wir uns auf den Weg hierher gemacht
!
Ein
Pater
hatte
1982
bemerkt,
dass
hungrige
Mähnenwölfe
aus
der
Gegend
sich
an
Abfälle
des
Klosters
herangemacht
hatten
und
begann
sie
anzufüttern
.
Zuerst
kamen
sie
in
den
Klostergarten,
dann auf die Treppe und zuletzt sogar vor das
Portal der Kirche.
Mähnenwölfe
Wanderung
zum
Wasserfall
Für
den
Nachmittag
empfahl
man
uns
im
Besucherzentrum
des
Parks
die
Wanderung
zu
dem
zwei
Kilometer
vom
Kloster
entfernten
Wasserfall
Cascatinha
.
Ein
schöner,
nicht
allzu
anstrengender
Weg
durch
die
wunderbare
Landschaft
des
Naturparks.
Spuren
...ein
schmaler
Abzweig
vom
Weg
führte
uns
zum
Ribeiro
Caraça,
eines
der
Flüsschen
durch
den
Park.
Und
was
fanden
wir
dort
im
Sand
...
ganz,
ganz
frische
Spuren!!
Hatten
wir
gerade
einen
Mähnenwolf
verpasst?
(Ich
erwähne
jetzt
besser
nicht,
dass
Uwe
mich
kurz
vorher
aufgefordert
hatte,
nicht
so
laut
zu
reden! ;-) )
Lobo-guará
Spuren im Sand
Auch der portugiesische Name für Mähnenwolf ist eigentlich irreführend.
Mähnenwölfe
sind
nämlich
die
größten
Wildhunde
Südamerikas
und
keine
Wölfe
!
Da
wir
weder
im
Pantanal
noch
in
der
Chapada
dos
Guimarães
das
Glück
hatten,
einen
in
freier
Wildbahn
zu
sehen,
setzen
wir
unsere
ganze
Hoffnung
auf
diesen
Platz hier.
Von
netten
Kanadiern,
die
schon
einen
Tag
vorher
angereist
waren,
wussten
wir,
dass
am
Vorabend
recht
früh,
noch
vor
der
Abendessenszeit (19:00 Uhr) welche zum Fressen kamen - Fotobeweis siehe neben
! Die Hoffnung stieg!!!
Warten auf den Mähnenwolf
Da
der
Mähnenwolf
sich
am
Vorabend
schon
früh
blicken
ließ,
konnten
wir
unser
Abendessen
nicht
recht
genießen.
Abwechselnd
rannten
wir
durch
das
halbe
Kloster
zum
Portal
der
Kirche
,
um
nachzuschauen. 18:30
Uhr das Futter stand bereit, aber
kein Lobo zu sehen
!!
Es
wurde
dunkel
und
ziemlich
kalt.
Immer
wieder
spähten
wir
mit
der
Taschenlampe,
ob
sich
einer
der Treppe näherte.
Fehlanzeige!!
Gegen
21:30
Uhr
gaben
wir
es
auf
und
die
Kanadier
versprachen
uns
wenigstens
Fotos
zu
schicken.
Ein
schwacher
Trost.
Ausgerechnet
hatten
wir
einen
Abend
erwischt,
an
dem
die
Mähnenwölfe
keine Lust
hatten!
Am
nächsten
Morgen
war
der
Futternapf
dennoch
leer
-
waren
die
Mähnenwölfe
doch
noch
gekommen oder hatten sich andere Tiere darüber hergemacht - wir werden es nicht erfahren.
Die Natur ist - glücklicherweise - doch nicht so berechenbar!
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